Beschwipste Rosi

All-in-one-Teig

Beschwipste Rosi ist eine leckere mini Variante von Rosinenbrötchen zubereitet mit Sauerteigresten. Am besten eignen sich ein bis zwei Tage alte Sauerteig Marvin Reste, diese schmecken mild – je länger die Sauerteigreste im Kühlschrank verbleiben, desto säuerlicher schmecken sie.

Der Teig für die kleinen Happen ist schnell vorbereitet, denn alle Zutaten werden nur zusammengemischt. Über Nacht reift der Teig bei 16 bis 18°C Raumtemperatur und wird am nächsten Morgen locker geformt, abgestochen und gebacken.

Die kleinen Häppchen schmecken super zum Frühstück, als Snack oder zwischendurch. Aufgrund der praktischen mini-Größe lassen sie sich gut in kleine Tütchen oder Schächtelchen verpacken – so hübsch verpackt ist die beschwipste Rosi ein leckeres Mitbringsel aus der Backstube.

BESCHWIPSTE ROSI

Reicht für ein Blech kleiner Rosinenhäppchen

  • 550 g Weizenmehl 550
  • 305 g Milch 3,8%
  • 100 g Rosinen in 50 g Cointreau eingeweicht
  • 72 g Zucker
  • 50 g Sauerteig Marvin Reste
  • 25 g Butter, zimmerwarm oder Pflanzenöl
  • 5 g Salz
  • gemahlene Vanille
  • 1 Ei

Rosinen über Nacht oder mindestens vier Stunden vorher in Cointreau einweichen.

Alle Zutaten miteinander vermischen, bis ein klebriger Teig entsteht – Schüssel abdecken und bei 20°C Raumtemperatur eine Stunde stehen lassen.

Teig dehnen + falten und eine weitere Stunde bei Zimmertemperatur anspringen lassen.

Teig dehnen + falten, abgedeckt an einen kühleren Ort bei 16 bis 18°C über Nacht reifen.

Am nächsten Morgen…

Sollte der Teig deutlich sein Volumen vergrößert haben.

Den reifen Teig auf die Arbeitsfläche legen und in vier Teile portionieren. Etwas Mehl auf der Fläche verstreuen und aus den Kugeln längliche Sträng formen, diese in Stücke teilen und auf einen mit Backfolie belegten Backblech legen. Die Häppchen mit etwas Eigelb und Milch bestreichen – abgedeckt eine Stunde entspannen lassen. In dieser Zeit sollten sich die Häppchen vergrößern.

Backofen auf 220°C vorheizen.

Häppchen nochmals mit dem Ei-Milch-Mix bestreichen, in den Ofen schieben – sofort dampfen und die Temperatur auf 200°C reduzieren, nach fünf Minuten Schwaden ablassen und 15 Minuten gold-gelb ausbacken.

Beschwipste Rosi frisch aus dem Ofen

TIPP: Häppchen luftdicht verschließen, so sind sie bis zu vier Tagen verzehr-lecker.

TIPP: Statt Alkohol kann auch Wasser oder Saft zum Einweichen von Rosinen verwendet werden.


Möglicher Zeitplan

20.00 Uhr Teig anmischen

21.00 Uhr Teig dehnen + falten

22.00 Uhr Teig dehnen + falten und bei kühlerer Temperatur (16 – 18°C) über Nacht reifen lassen

9.00 Uhr Teig portionieren und bestreichen

9.15 Uhr Teig abdecken und eine Stunde reifen lassen

9.45 Uhr Backofen vorheizen

10.15 Uhr Beschwipste Rosi nochmal mit Ei bestreichen und backen

10.32 Uhr Häppchen sind fertig

Sauerteig Gebäck

Ausgezogene

All-in-one-Teig

Ausgezogene oder auch Knieküchle genannt, sind ein traditionelles Schmalzgebäck der süddeutschen, österreichischen und Südtiroler Küche. Der Namenslegende nach haben Knieküchlein ihren Namen, weil die fränkischen Bäckerinnen den Teig über dem Knie ganz dünn ausgezogen haben. Je breiter das Knie, desto größer und dünner waren die Küchlein. Sie sollten so dünn sein, dass man einen Liebesbrief durch sie hindurch lesen kann. Wer keine “dicken” Knie hatte oder diese nutzen wollte, nahm für die Formgebung der Küchlein ein dickes abgerundetes Stück Holz, dass dem Knie nachempfunden ist. Zum Glück lassen sich die Ausgezogene auch mit Fingerspitzengefühl statt Holz oder Knie herstellen.

Die Küchlein bestehen in der Regel aus reinem Hefeteig und werden mit Milch hergestellt – in manchen Regionen ist die Zugabe von Rosinen oder Äpfeln gebräuchlich. Meine Brotpassion Version von Ausgezogene ist natürlich mit Sauerteig Marvin und statt Milch verwende ich Saure Sahne – diese macht den Teig schön saftig und verleiht süßen Sauerteigen einen ganz besonderen, runden Geschmack. Der Teig wird so geformt, dass die Ausgezogenen in der Mitte ganz dünn sind und außen einen dicken Rand haben. Schwimmend in heißem Fett werden die Küchlein ausgebacken und nach Belieben mit Puderzucker bestreut.

Ausgezogene

  • 500 g Weizenmehl 550
  • 100 g Manitoba
  • 250 g Saure Sahne
  • 100 g Rohrzucker, hell
  • 70 g Sauerteig Marvin
  • 60 g Milch 3,8%
  • 40 g Rapsöl oder Rapsöl mit Buttergeschmack
  • 5 g Salz
  • 1 Ei
  • gemahlene Vanille

Alle Zutaten miteinander verkneten, bis ein fester Teig entsteht – abgedeckt zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.

Teig mit feuchten Händen dehnen und falten – abgedeckt über Nacht im Kühlschrank parken.

Am nächsten Tag…

Pfanne auf den Herd stellen und Rapsöl eingießen, so das die Ausgezogene gut in Öl schwimmen können.

Zwei Geschirrtücher nass machen, gut auswringen und auf die Arbeitsfläche nebeneinander legen.

Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und in zehn Stücke portionieren. Jeden Teigling rund schleifen und mit dem Schluss auf die Arbeitsfläche legen.

Ein kleines Schälchen mit Rapsöl vorbereiten.

Beide Hände in Öl tauchen und dann den Teigling von der Mitte aus zum Rand hin rundherum mit Daumen-, Zeige- und Mittelfinger ausziehen, ohne das der Teig reißt. Küchlein auf dem leicht befeuchteten Geschirrtuch ablegen. Portion für Portion abarbeiten.

Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob das Fett heiß genug ist. Sprudeln Bläschen entlang des Stäbchens können die Küchlein im heißen Fett etwa drei Minuten von jeder Seite ausgebacken werden.

Heiße Ausgezogene auf Küchenpapier abtropfen lassen und nach belieben pur, mit Konfitüre bestreichen, mit Puderzucker oder mit Zimt und Zucker bestreuen – und sagenhaft lecker genießen.

TIPP:

  1. Statt Rapsöl können auch 50g Butter verwendet werden.
  2. Kein Sauerteig im Haus? Null Problemo! Mit 10 g Frischhefe gelingen Ausgezogene auch ohne Sauerteig.
  3. Werden Ausgezogene nur mit Weizenmehl 550 hergestellt, sollte die Milchmenge etwas reduziert werden.

Möglicher Zeitplan:

Tag 1

  • 20.00 Uhr Teig ansetzen, abdecken und bei Raumtemperatur anspringen lassen
  • 22.00 Uhr Teig bis zum Backen in den Kühlschrank parken

Tag 2

  • 09.00 Uhr – oder auch später am Mittag Teig portionieren, formen und ausbacken