Buy me a cup of coffee
A ridiculous amount of coffee was consumed in the process of building this project. Add some fuel if you'd like to keep me going!
Sättigender Suppen Kräutertee
Die Zubereitung von selbstgemachten Tee ist nicht nur einfach, sondern auch eine gesunde und Ressourcen schonende Alternative zu fertigen Teemischungen – das beste daran ist, dass man selbst die Kontrolle darüber hat, was in der eigenen Teemischung landet: keine versteckten Zusatzstoffe – nur Natur pur!
Im Handel gibt es zahlreiche Sorten von Kräuter und Früchtetees – aber so gut wie keinen Gemüsetee. Warum eigentlich? Dabei ist der Gemüsetee an sich eine aromatische und salzarme Alternative zur Gemüsebrühe. Besonders im Frühjahr oder wenn der kleine Hunger kommt, trinke ich gern einen Asia Veggi Gemüsetee. Für das Rezept eignen sich hervorragend übriggebliebene Schalen von Möhren, Rote Beete, Zucchini, Lauch, Stangensellerie und Zitronengras – statt Zitronengras können auch Limettenschalen verwendet werden. Das Aroma von Asia Veggi Tee erinnert an einen Spaziergang querbeet durch den Garten – er ist sättigend, durstlöschend, vitaminreich und eignet sich besonders gut im Becher für unterwegs.
Asia Veggi Gemüsetee:
Schalen kleinschneiden und an der Luft, in der Sonne, im Dürrautomaten oder schonend im Backofen trocknen, bis sie vollständig ausgetrocknet sind. Alle Komponenten miteinander vermischen und in einem Gefäß luftdicht verschließen. Gut getrocknet ist die Teemischung bis zum halben Jahr genießbar.
Zubereitung:
Zwei Löffel Tee pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen – zehn Minuten ziehen lassen, damit sich das Aroma und die Vitalstoffe entfalten können.
Der Asia Veggi Tee kann bis zu drei Mal aufgegossen und genossen werden – das tut dem Geldbeutel sowie der Umwelt gut.
TIPP TEA TO GO: Tee in handliche Portionen aufteilen und in kleine Gefäße oder ähnliches geben – so kann man den Asia Veggi Tee auch unterwegs, in der Schule oder auf Arbeit genießen, man benötigt nur noch heißes Wasser.
Wer sich erst an den Geschmack von Gemüse im Tee gewöhnen möchte, kann Grünen oder Schwarzen Tee mit Gurken- oder Ingwerschalen kombinieren und sich so langsam an den Gemüsegeschmack im Tee rantasten.
Welche Gemüseschalen eignen sich als Zutat für ein Gemüsetee?
Aus den Schalen von Kohlsorten, Brokkoli, Gurke, Fenchel, Ingwer, Kurkuma, Lauchzwiebeln, Tomate, Sellerie, Paprika, Pastinake, Rote Beete, Spinat, Knoblauch, Zwiebeln oder Wurzelpetersilie kann ein leckerer und gesunder Gemüse oder Gemüse-Früchte-Tee hergestellt werden. Je nach Geschmack kann der Tee mit Kräutern wie Bärlauch, Petersilie, Liebstöckel, Schnittlauch, Rosmarin, Salbei, Oregano, Thymian, Dill, Pfefferminze oder Koriander verfeinert werden. Als besonders erfrischend und vitaminreich eignen sich Früchte wie Äpfel, Birnen, Holunder Kirschen, Beeren, Mirabellen, Zwetschgen oder Zitrusfrüchte im Gemüsetee. Gewürze wie Fenchelsamen, Chili, Curry, Rauchpaprika, schwarzer, grüner und rosa Pfeffer, Kardamom, Vanille oder Zimt verleihen der Teemischung ein besonders anregendes Aroma. Blüten wie eignen sich besonders gut zum mixen von Tees, denn sie sind ein besonderer Blickfang und
Beitrag vom 7. April 2025Dieses Rezept ist eins meiner liebsten, wenn es um die Verwertung von übrig gebliebenen Porridge Resten geht. Mein Porridge esse ich gerne schlotzig wie ein Risotto – Reste bewahre ich im Kühlschrank bis zur Verwendung auf. Die Konsistenz meines Porridges kann variieren – darauf kann ich Einfluss nehmen, indem ich die Schüttflüssigkeit im Teig reduziere oder erhöhe – aus Gründen der Einheitlichkeit habe ich für euch die Porridge-Einlage aufgeschrieben.
Wenn ich mal keine gerösteten Haselnüsse zur Hand habe, bereite ich das Porridge Brot gerne auch ohne was Kerniges vor oder verfeinere es mit Trockenobst.
PORRIDGE HASELNUSS VOLLKORNBROT
Sauerteig Starter:
Alle Zutaten miteinander vermengen und etwa 18 h bei Raumtemperatur reifen lassen.
Porridge:
Haferflocken in Milch sanft aufkochen und beiseite stellen – über Nacht im Kühlschrank parken.
Quellstück:
In einer flachen Schüssel Wasser über Nüsse gießen, abdecken und bei Raumtemperatur bis zu Verwendung stehen lassen.
Hauptteig:
Alle Zutaten miteinander verkneten bis ein fester Teig entsteht, abgedeckt 45 Minuten ruhen lassen.
Salz und das Nuss-Quellstück in den Teig einarbeiten – Teig abgedeckt 90 Minuten reifen lassen.
Teig dehnen und falten – eine Stunde gehen lassen.
Teig auf die Arbeitsfläche geben, Hände leicht bemehlen und den Teigling rund schleifen, mit dem Schluss nach oben in ein leicht bemehltes und mit Stoff ausgekleidetes Gärkörbchen legen – abgedeckt bis zum Backen etwa 13 Stunden im Kühlschrank parken.
Am nächsten Tag…
Schamottestein im Backofen rechtzeitig auf 250 °C vorheizen.
Brot auf den Pizzastein bei 250°C einschießen, sofort dampfen und 10 Minuten anbacken lassen – Dampf nach 10 Minuten ablassen (dauert 3 bis 4 Minuten) und die Temperatur auf 235 °C reduzieren – bis zum gewünschten Bräunungsgrad etwa 30 bis 35 Minuten bei 235 °C ausbacken lassen.
Brot vor dem Anschnitt und Verzehr auskühlen lassen.
All-in-one-Teig
Ausgezogene oder auch Knieküchle genannt, sind ein traditionelles Schmalzgebäck der süddeutschen, österreichischen und Südtiroler Küche. Der Namenslegende nach haben Knieküchlein ihren Namen, weil die fränkischen Bäckerinnen den Teig über dem Knie ganz dünn ausgezogen haben. Je breiter das Knie, desto größer und dünner waren die Küchlein. Sie sollten so dünn sein, dass man einen Liebesbrief durch sie hindurch lesen kann. Wer keine “dicken” Knie hatte oder diese nutzen wollte, nahm für die Formgebung der Küchlein ein dickes abgerundetes Stück Holz, dass dem Knie nachempfunden ist. Zum Glück lassen sich die Ausgezogene auch mit Fingerspitzengefühl statt Holz oder Knie herstellen.
Die Küchlein bestehen in der Regel aus reinem Hefeteig und werden mit Milch hergestellt – in manchen Regionen ist die Zugabe von Rosinen oder Äpfeln gebräuchlich. Meine Brotpassion Version von Ausgezogene ist natürlich mit Sauerteig Marvin und statt Milch verwende ich Saure Sahne – diese macht den Teig schön saftig und verleiht süßen Sauerteigen einen ganz besonderen, runden Geschmack. Der Teig wird so geformt, dass die Ausgezogenen in der Mitte ganz dünn sind und außen einen dicken Rand haben. Schwimmend in heißem Fett werden die Küchlein ausgebacken und nach Belieben mit Puderzucker bestreut.
Ausgezogene
Alle Zutaten miteinander verkneten, bis ein fester Teig entsteht – abgedeckt zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.
Teig mit feuchten Händen dehnen und falten – abgedeckt über Nacht im Kühlschrank parken.
Am nächsten Tag…
Pfanne auf den Herd stellen und Rapsöl eingießen, so das die Ausgezogene gut in Öl schwimmen können.
Zwei Geschirrtücher nass machen, gut auswringen und auf die Arbeitsfläche nebeneinander legen.
Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und in zehn Stücke portionieren. Jeden Teigling rund schleifen und mit dem Schluss auf die Arbeitsfläche legen.
Ein kleines Schälchen mit Rapsöl vorbereiten.
Beide Hände in Öl tauchen und dann den Teigling von der Mitte aus zum Rand hin rundherum mit Daumen-, Zeige- und Mittelfinger ausziehen, ohne das der Teig reißt. Küchlein auf dem leicht befeuchteten Geschirrtuch ablegen. Portion für Portion abarbeiten.
Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob das Fett heiß genug ist. Sprudeln Bläschen entlang des Stäbchens können die Küchlein im heißen Fett etwa drei Minuten von jeder Seite ausgebacken werden.
Heiße Ausgezogene auf Küchenpapier abtropfen lassen und nach belieben pur, mit Konfitüre bestreichen, mit Puderzucker oder mit Zimt und Zucker bestreuen – und sagenhaft lecker genießen.
TIPP:
Möglicher Zeitplan:
Tag 1
Tag 2
Was ist Miso?
Miso auch als braune Butter Japans bekannt ist eine fermentierte Würzpaste, die überwiegend aus Sojabohnen, den Schimmelpilz Koji auch bekannt als Aspergillus oryzae und Salz hergestellt wird. Miso hat einen runden, herzhaft intensiven, salzig-würzigen Umami-Geschmack – Miso wörtlich übersetzt bedeutet Quelle des Geschmacks – passend, wie ich finde. Der Umami-Geschmack ist auf die enzymatischen Prozesse im Koji-Pilz zurückzuführen – der Koji-Pilz ist quasi die Basis, aber nicht das alleinige Mittel für die chemische Reaktion und die Geschmacksausprägung von Miso.
Miso aus Sauerteigbrot besitzt außerdem eine besonders schmackhafte Karamell-Note, die durch den Vergärungsprozess der Kohlenhydrate im Brot, ähnlich wie beim Brotbacken die Maillard-Reaktion, die sogenannte Bräunungsreaktion ausgelöst wird. Nach einer gewissen Zeit stirbt der Koji-Pilz, aber die freigesetzten Enzyme arbeiten solange, bis sie keine Nahrung mehr finden, die sie aufspalten können – dies kann Jahre bis Jahrzehnte dauern. Durch diesen langen Vergärungsprozess wird das Aroma immer intensiver und komplexer.
Durch die Fermentierung enthält Miso lebende Milchsäurebakterien, Hefen und weitere Microorganismen – die probiotischen Eigenschaften von Miso wirken besonders positiv auf die Darmgesundheit und das Immunsystem. Miso eignet sich auch hervorragend als eine natürliche Quelle für gesunde Probiotika für Veganer, da es gänzlich ohne tierische Zutaten hergestellt wird.
Traditionell wird Miso im Herbst bis Frühjahr angesetzt – zu dieser kühleren Zeit sind die Bedingungen für den Herstellungszyklus optimal, weil die Luft durch die Kälte relativ frei von Microorganismen ist, aber dennoch warm genug ist, um den Gärungsprozess zu zünden. Die Gewürzpaste kann aber auch im Sommer hergestellt werden, um den Reifungsprozess zu verlangsamen und einen komplexeren Geschmack zu erzielen, sollte das Miso zum Reifen in die Speisekammer oder Keller gestellt werden.
Tipp: Je höher die Temperatur, desto schneller reift das Miso. Durch den Lagerort bzw. die Umgebungstemperatur wird also die Reife-Geschwindigkeit sowie der Geschmack gesteuert.
Aus was wird Miso-Gewürzpaste hergestellt?
Die traditionelle japanische Miso-Paste wird gewöhnlich aus aus Sojabohnen hergestellt, aber sie kann auch aus Getreide wie Gerste, Roggen oder Dinkel, Pseudogetreide wie Buchweizen oder Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Linsen angesetzt werden – mit dem Reis-Koji Starter-Ferment kann im Grunde jedes Lebensmittel fermentiert und zu Miso verarbeitet werden. Hier ein paar geschmackliche Miso-Beispiele:
Oder aber es werden zwei oder drei Komponenten miteinander gemixt:
Weitere kreative und leckere Miso-Ideen:
Die Farbe, das Aroma und der Geschmack variieren je nach Gärbedingungen wie Herstellungs- bzw. Lagerort, dem Verhältnis von Sauerteigbrot oder eines anderen fermentierenden Basis-Lebensmittel zu Koji und der Gärdauer.
Was ist ein Reis Koji-Ferment?
Koji-Reis ist gekochter Reis, der mit dem Schimmelpilz Aspergillus Oryzae geimpft wird. Während der Fermentation werden Kohlenhydrate, Proteine und Fette mit Hilfe der im Koji-Reis freigesetzten Enzyme zersetzt und aufgespalten. Aus Proteinen werden Aminosäuren, die als vielschichtige aromatische Nuancen wahrgenommen werden können. Ein weiteres Nebenprodukt ist die Glutaminsäure, diese macht Miso zu einem natürlichen Geschmacksverstärker. Glutaminsäure, auch in Tomaten vorhanden, verstärkt den Eigengeschmack fast alles Speisen.
Wie beim Sauerteig enthält jeder Miso-Fermentationsansatz wilde Hefen und Bakterien, die aus der Umgebung stammen, oder an den Basis-Lebensmittel haften. So ist im Grunde jeder Ansatz ein einzigartiger Mikrokosmos! All dies sowie durch die Enzyme im Koji-Reis werden Aromen und potente Aminosäuren freigesetzt – und machen das Geschmacksprofil zu dem, was Miso ist: geschmacklich unglaublich facettenreich.
Wie wird aus Koji-Reis Miso?
Es gibt nicht das eine Miso Rezept – Miso ist vielmehr ein Konzept, dass unzählige Rezepturen zulässt, wie schon bei den unterschiedlichen Zutaten, aus den es hergestellt werden kann, beschrieben ist.
Um Miso herzustellen wird eine gewisse Menge Koji-Reis oder ein ähnlicher Initiator der mit dem Schimmelpilz Aspergillus Oryzae geimpft ist, benötigt – um den Fermentationsprozess anzutreiben.
Der empfohlene Richtwert: Mindestens 1/3 oder mehr des Ansatzes sollte Koji sein – aber je mehr Koji desto schneller arbeiten die Enzyme. Bei kohlehydratarmen und wässrigen Basis-Lebensmitteln kann über die Hälfte des Ansatzes Koji sein. Beispiel: 500 g Koji + 400 g Pilze. Wichtig hierbei ist auch die Konsistenz bzw. die Flüssigkeitsmenge im Miso – zu viel Feuchtigkeit im Miso-Ansatz bietet unerwünschten Bakterien ein gutes Milieu, in dem sie wachsen können. Deshalb sollte ein guter Miso-Ansatz etwa so krümelig wie ein Mürbeteig sein – man sollte aus der Mischung problemlos eine Kugel formen können, ohne dass die Hände breiig oder matschig sind.
Hinzu kommt das Basis-Lebensmittel, welches mit Unterstützung der Koji-Enzyme den Miso-Ansatz fermentieren lässt. Zuletzt werden 5 bis 15% Salz zugegeben – je größer die Salzmenge desto länger kann das Miso reifen und desto stabiler ist, aber desto salziger schmeckt auch das Endprodukt. Es darf also beim Miso herstellen genauso wie bei den Basis-Lebensmitteln frei experimentiert werden, um verschiedene Reife- und Geschmacksnuancen zu testen.
Tipp: Je mehr Wasser und je weniger Salz im Miso verwendet wird, desto höher die Möglichkeit, dass sich unerwünschte Organismen im Ansatz wohl fühlen – anderseits möchte man aber auch ein wohlschmeckendes Miso herstellen, deshalb muss man sich unter Berücksichtigung dieser Regel an die richtige Konsistenz und das optimale Salzlevel rantasten.
Für mein Sauerteigbrot Miso habe ich ein Mischbrot aus Weizen- 550, Weizenvollkorn- und Roggenvollkornmehl gebacken – das Brot habe ich einen Tag abstehen lassen bevor ich es verwendet habe. Es kann auch älteres Brot oder Altbrot verwendet werden.
Je trockener das Brot beziehungsweise je niedriger die Hydration ist, desto mehr Schüttflüssigkeit wird benötigt. Das bedeutet, dass die hier von mir genannte Menge von 185 g bis 200 g nur ein Richtwert sind. Entscheidend ist die Konsistenz vom Brot.
Grundsätzliches zu Miso aus Kohlenhydrathen:
Je mehr Kohlenhydrate im Miso enthalten sind, desto süßer schmeckt es und desto kürzer kann es gelagert werden. Auch die Menge beziehungsweise der Anteil von Koji-Reis spielt eine entscheidende Rolle, denn auch dieser enthält Kohlenhydrate. Wie bereits eingangs erwähnt funktioniert das Phänomen der Millard-Reaktion beim Miso genauso wie beim Brotbacken – allerdings findet beim Brotbacken eine nichtenzymatische Bräunungsreaktion durch Hitze statt, bei Miso geschieht die Bräunungsreaktion mit Hilfe von Enzymen – aber ohne Hitzeeinwirkung, dafür viel langsamer – deshalb wird sie auch enzymatische Bräunungsreaktion genannt.
Ein Stärkehaltiges Miso wird je nach Anteil der Kohlenhydrate in den ersten sechs bis zwölf Monaten süße Karamellnoten entwickeln – lässt man die Gewürzpaste weiter reifen, entwickelt sie im Laufe der Jahre einen “verbrannte-Kruste-Geschmack”.
Das Miso ist fertig, wenn es einen angenehm würzigen oder auch “gärigen” Geruch angenommen hat – die Farbe kann je nach Lebensmittel, Temperatur und Dauer der Fermentation von hell beige, rot über dunkelbraun bis dunkelgrün reichen. Sollte das Miso mal stark alkoholisch riechen, stand es zu warm. In diesem Fall das Miso einfach an einen kühleren Ort stellen, wo es langsamer und behutsamer reifen kann. Fertiges Miso im Kühlschrank parken – das entschleunigt die Fermentation, das Aroma und der Geschmack bleiben erhalten.
TIPP: Für eine geschmeidigere Textur, fertiges grobkörniges Miso mit einem Handmixer oder Küchenmaschine fein pürieren.
Für mein Miso habe ich dieses 1 Kg Mischbrot gebacken – aus der einen Hälfte habe ich Miso gemacht, der Rest wurde zum Abendbrot verspeist.
Miso aus Sauerteigbrot frisch angesetzt.
Gut sichtbar ist der aufgequollene Koji-Reis, erkennbar an den weißen Stippen – die dunkleren Stippen sind Stückchen von der Kruste.
Die Enzyme haben gut gearbeitet – nach vier Monaten hat sich nicht nur die Farbe vom Miso verändert, sondern auch der Geschmack und Geruch.
Ich habe drei Miso-Ansätze hergestellt. Dieses Miso-Gläschen habe ich in der Küche bei einer Zimmertemperatur von etwa 20°C reifen lassen und die beiden anderen habe ich im dunklen und kühlen Flur bei 10°C reifen lassen – im Winter habe ich die Heizung im Flur angemacht, dies hatte natürlich Auswirkung auf den Fermentationsprozess – dieser wurde beschleunigt.
Je kühler die Temperatur, desto langsamer und aromatischer wird das Miso-Endprodukt.
Meine Miso-Gläschen reifen nun im Ankleidezimmer bei kühlen Temperaturen.
Ich liebe Weißmehl – aber manchmal brauche ich etwas herzhaft uriges im Magen, so wie dieses Roggen Ciabatta Brot. Der Roggenanteil sowie die Ummantelung der Ciabatta mit Nüssen fördern ein langes Sättigungsgefühl. Ob zum Frühstück oder zum Abendbrot, ob herzhaft oder süß belegt – dieses Brot passt immer.
Im Rezept verwende ich Dinkel-Sirup wegen seines nussig-malzigen Geschmacks. Im Vergleich zu anderen Süßungsmitteln wie Honig, Ahornsirup oder Rohrzucker hat Dinkelsirup einen hohen Minerallstoffgehalt sowie viele mittel- und langkettige Kohlenhydrate, die vom Körper langsam aufgenommen und verstoffwechselt werden und somit nicht zu einem schnellen Blutzuckeranstieg führen, sondern den Körper gleichmäßig mit Energie versorgen. Der Getreidesirup hat einen glykämischen Index von etwa 54. Natürlich kann auch ein anderes Süßungsmittel verwendet werden.
Die Roggen Ciabatta kann sowohl nur mit Sauerteig oder zusätzlich mit etwas Hefe getrieben werden. Mit Hefe wird der Teig etwas lockerer, als ohne – aber das ist Geschmackssache. Meine Nachbarn haben beide Versionen getestet und für lecker empfunden.
Alle Zutaten miteinander vermischen, abdecken und 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen.
Den Salz-Wasser-Öl Mix gut in den Teig einarbeiten – Teig in eine leicht gefettete Wanne legen und abdecken, je nach Raumtemperatur 2 bis 2,5 Stunden reifen lassen.
Die Wanne in den Kühlschrank für 20 bis 24 Stunden parken.
Am nächsten Tag…
Backofen mit Backblech auf 245°C vorheizen.
Je nach Toppinganzahl unterschiedlich viele längliche Teller mit Sonnenblumenkernen, Saatenmischung und/oder Roggenmehl befüllen.
Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben – evtl. vorsichtig zu einem Rechteck auseinanderziehen.
Teig in sechs Portionen aufteilen und mit der Teigkarte abstehen.
Je nach Geschmack Teigling vorsichtig mit beiden Händen klassisch in Mehl oder Saaten wälzen und auf ein Bäckerleinen legen – 45 Minuten entspannen lassen.
Roggen Ciabattas auf das heiße Blech mit Backpapier legen und in den Ofen schieben, sofort dampfen und fallend auf 200 °C etwa 20 bis 25 Minuten – je nach Röstgeschmack backen.
Beitrag vom 13. Juli 2022
Kräuterbutter gibt es im Supermarkt zu genüge – aber keine Milchkefir-Butter. Das besondere an dieser Kräuterbutter ist der Mix aus säuerlichen Milchkefir und aromatisch süßlichen Gartenkräutern bzw. Blumen wie Schnittlauch, Schnittlauch- und Margeritenblüten.
Damit die Butter herrlich nach Milchkefir schmeckt habe ich diesen zwei Tage bei 16°C Raumtemperatur und im Anschluss im Kühlschrank zwei Tage fermentieren lassen.
Die Kefirbutter schmeckt angenehm säuerlich, schmilzt auf frischen Brot und ist ein schmackhafter Begleiter beim Frühstück, Abendbrot oder Grillfest.
Mein Tipp: (Stampf)Kartoffeln mit Milchkefirbutter, Kefirbutter aufs Brot streichen und mit Tomaten belegen oder eine Baguette verfeinern.
Das Rezept reicht für zwei große Rollen Milchkefirbutter.
Butter auf kleinster Stufe schonend erhitzen, wenn diese flüssig ist Milchkefir hineingießen, mit Schneebesen umrühren. Die Flüssigkeit in eine Schüssel gießen und mit Schnittlauch, Schnittlauchblüten und Salz verfeinern. Wenn sich die Flüssigkeit abgekühlt hat Schüssel für 30 bis 45 Minuten in den Kühlschrank parken. Je länger die Schüssel im Kühlschrank ist, desto härter ist die Butter und das formen fällt schwerer.
Wer mag, kann seine Milchkefirbutter mit Schnittlauch- und Margeritenblüten verzieren.
Aus dem Kühlschrank…
Eine Portion Milchkefirbutter aus der Schüssel nehmen und grob rollen. Das Stück Butter auf ein Bienenwachstuch geben, mit Blumen verzieren und einrollen. Die Butter in den Kühlschrank parken, damit sie fest wird.
Auf frischem Brot genießen…
Beitrag vom 1. Juni 2022
Liebstöckel verdankt seinen lieblich klingenden Namen der Hexen, denn eine Eigenschaften einer guten Hexe war es Liebesgetränke zu brauen. Früher wurde angenommen, dass es ein Aphrodisiakum sei und deshalb wurde der Liebstöckel zu einer wichtigen Zutat solcher Rezepturen.
Der Liebstöckel ist eine wunderschöne Pflanze mit einem kräftigen, sellerieartigen Geschmack, deren Blätter, Stängel, Samen und Wurzel verarbeitet werden können. Das Doldengewächs ist auch als Maggikraut bekannt.
Liebstöckel Verwendung:
Frische Blätter in Suppen, Eintöpfen, Salaten, Gemüse, Marinaden, als Spinat-Ersatz oder Würzpaste
Samen als Gewürz für Eintöpfe, Pfannengerichte, Käseplatte und Backwaren
Wurzel und Stängel für Suppen und Pfannengerichte
Heilkunde:
Frische oder getrocknete Pflanze, Blätter, Samen und Wurzeln sind harntreibend, helfen gegen Blähungen und Halsschmerzen, wirken antiseptisch und unterstützen die Verdauung.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten:
Auch als Badekur für beanspruchte Füße leistet der Liebstöckel gute Dienste: eine Handvoll Blätter in heißem Wasser zehn Minuten ziehen lassen und ein wohltuendes Fußbad genießen.
Wenn der Kopf brummt und die Erkältung naht hilft oft ein wohltuendes Erkältungsbad. Liebstöckel mit Minze, Zitronenmelisse oder Wipfel einen Sud ansetzen: Wasser kochen beiseite stellen, die Kräuter hineingeben – abdecken und ca. 10 bis 30 Minuten ziehen lassen. Je länger die Kräuter ziehen, desto intensiver ist das Aroma. Den Sud in das warme Badewasser einlassen und genießen.
Liebstöckelblätter und Stängel waschen, trocken tupfen und in mixerfreundliche Stücke schneiden. Mit Salz zusammen in einen Mixer geben und so lange alles zerkleinern, bis eine Paste entsteht.
In Gläser füllen und kühl lagern. Aufgrund des Salzgehaltes hält sich die Paste ein Jahr, wenn sie nicht vorher aufgebraucht wird.
Liebstöckel Samen lieben nicht nur wir Menschen sondern auch die Vögel, so wie unsere Maisen. Deshalb ernte ich nie alle Samenstränge ab, sondern lasse einige für sie stehen.
Leserwünsche zu erfüllen bereitet mir viel Freude – besonders, wenn Technik auf Genuss trifft, wie bei diesem Brot. In einer Instagram-Story-Umfrage konnten meine Leser abstimmen, welches Brot ich als nächstes Backen soll: ein Brot mit einem Pesto, dass die Gaben eines Gartens symbolisiert.
Als Zutaten für mein wildes Wiese Pesto dienten mir Wildblüten und Wildkräuter aus meinem Garten – ein kräftig herber Genuss, der durch die Zugabe von Datteln aufgehoben wird. Diese milde kräutige Paste bildet das Herzstück dieses Brotes.
Doch ich wollte noch mehr Gartengenuss in meinem wilde Wiese Brot, deshalb habe ich Gänseblümchen, Löwenzahnblüten, Bohnenkrautblüten und Petersilie in eine Schicht des Brotes laminiert – beim Aufschneiden des Brotes kommen diese Schichten toll zu Geltung. Ein herrlich bunter Genuss für alle Sinne.
On Top habe ich das Brot mit frischen Blüten und Petersilie verziert. Damit diese nicht so stark verbrennen habe ich das Brot in meinem Lodge Topf gebacken. Je nach Blütenart und Größe verbrennt die eine mehr und die andere weniger, z.B. verbrennen Hornfeilchen weniger als Gänseblümchen.
Sauerteig Starter:
Alle Zutaten miteinander vermischen, abgedeckt über Nacht bei Raumtemperatur stehen lassen.
Hauptteig:
Alle Zutaten miteinander verkneten, abgedeckt 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen.
Salz-Wasser Mix mit gut in den Teig einarbeiten – Teig dehnen + falten, abgedeckt 30 Minuten ruhen lassen.
Eine Schicht Olivenöl auf die Arbeitsfläche verteilen und den Teig darauf legen und vorsichtig alle Seiten auseinanderziehen, so dass ein großes Rechteck entsteht, dass nicht reißt. Auf den Teig Blüten und Kräuter locker verteilen. Die langen Seiten des Teiges jeweils in die Mitte schlagen und von oben nach unten den Teig einrollen, Seiten verschließen und in eine weite, eingeölte Schüssel legen – abgedeckt 30 Minuten entspannen lassen.
Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und wieder auseinanderziehen – dieses Mal nur so wenig, dass ein kleines Rechteck entsteht. Mit einem Esslöffel das wilde Wiese Pesto auf dem Teig mit möglichst wenig Ölfilm verstreichen. Teig rund formen und in ein mit Geschirrtuch ausgelegtes Gärkörbchen legen – im Kühlschrank bis zum nächsten Tag parken.
Am nächsten Tag…
Ofen samt Topf im Backofen auf 260°C vorheizen.
Diese Zeit kann genutzt werden, um Blüten und Kräuter für die Deko zu sammeln.
Brot auf einen Schieber mit Backpapier legen und mit Blüten und Kräutern dekorieren. Diese kurz ins Wasser tauchen bzw. die Unterseite mit Wasser benetzen und auf das Brot positionieren, bis ein kleines Kunstwerk entstanden ist. Das fertig dekorierte Brot in den Topf geben, einschneiden und Deckel zu machen – ab in den Ofen, die Temperatur auf 230°C reduzieren und 20 Minuten mit Deckel backen – Deckel abnehmen und 25 bis 27 Minuten ohne Deckel kräftig ausbacken.
Beitrag vom 16. Mai 2022Der Wintereinbruch beflügelte meinen Gaumen mit einer fruchtig-nussigen Rezeptidee, dem kleinen Muck. Das no knead Prinzip macht dieses Brot in der Herstellung so einfach, dass es auch für schwache Handgelenke geeignet ist.
18 Stunden bis zum kleinen Muck Brot: Der Teig wird vermischt, einmal gedehnt + gefaltet, nach 16 Stunden wird er geformt und ruht nochmals zwei Stunden im Gärkörbchen bevor der in den vorgeheizten Ofen geschoben wird. Einfach, oder?
Neben der einfachen Zubereitung zeichnet den kleinen Muck sein vollwertiger Charakter aus: Weizenvolkornmehl, Datteln, Sultaninen, Sonnenblumenkerne sowie geröstete Haselnuss- und Walnusskerne. Apfelmus ist eine tolle Zutat im Vollkornbrot, denn es verleiht dem Brot einen zarten Hauch von Frucht, färbt die Kruste schön dunkel, hält das Brot länger frisch und macht die Krume schön saftig.
Der kleine Muck schmeckt auf dem Frühstücksteller oder als Snack zwischendurch – Vollkorn kann so lecker und gesund sein.
Der kleine Muck:
Alle Zutaten bis auf Haselnüsse, Sultaninen und Datteln miteinander gut vermischen, zum Schluss Früchte + Nüsse unterkneten und den Teig abgedeckt bei 15 bis 16°C drei bis vier Stunden ruhen lassen.
Ist eure Zimmertemperatur wärmer, als die von mir angegebene reift der Teig schneller. Auch der Zucker im Apfelmus, Sultaninen und Datteln treiben den Teig an – deshalb Holzauge bleib wachsam!
Dehnen + falten.
Am nächsten Tag: nach ca. 16 Stunden hat der Teig ordentlich an Volumen zugenommen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche formen und in ein Gärkörbchen legen – zwei Stunden bei Raumtemperatur abgedeckt entspannen lassen.
Ofen auf 245°C vorheizen. Brot auf vorgeheiztes Backblech schieben – bei 245°C sofort schwaden und 5 Minuten anbacken lassen, dann fallend auf 200°C ca. 40 bis 50 Minuten kräftig ausbacken.
Beitrag vom 11. Februar 2021
Müslibrötchen standen schon jahrelang auf meiner Backliste – jetzt vor Weihnachten hatte ich endlich die Muse gefunden, sie zu backen.
Mit Müslibrötchen ist es für mich wie mit Brezeln – ich habe eine bestimmte Geschmackerinnerung und die möchte ich auch verwirklichen, sonst taugt das ganze nichts.
Ich habe mir eben den Spaß gemacht und Müslibrötchen gegoogelt – hier ein Suchergebnis von der Zutatenliste einer Bäckerei für Müslibrötchen:
“WEIZENMEHL, Sultaninen, Backcreme (BUTTERREINFETT, Glukosesirup, Saccharose, Wasser, SüßMOLKENPULVER, Fruktose, SOJAMEHL, GLUTEN AUS WEIZEN, Fasern, Speisesalz, GERSTENMALZEXTRAKT, Aroma), Wasser, WALNUSSKERNE, Pflaumen, MANDELN, Hefe (Hefe, Speisesalz), SESAMSAMEN, Zuckerrübensirup, Backmittel (Zucker, WEIZENMEHL, Gerstenmalzextrakt (GERSTENMALZ, Wasser), GLUTEN AUS WEIZEN, MALZMEHL AUS GERSTE, WEIZEN, Glukose), VOLLMILCHPULVER”
Als ich mir die Zutatenliste durchgelesen habe ist mir aufgefallen, dass die Brötchen aus einer Menge verstecktem Zucker und Zusatzstoffen bestehen. Das kommt mir nicht auf dem Teller.
Müslibrötchen suggerieren uns alleine aufgrund des Namens etwas gesundes und natürliches, mit dem wir gut versorgt in den Tag starten. Zuckerhaltige Lebensmittel fördern Übergewicht, Typ-2-Diabetes, machen müde und schlapp. Eine natürliche Alternative zum industriell hergestellten Haushaltszucker bieten vollwertige Lebensmittel wie Früchte und Gemüse – deshalb sind in meinen Müslibrötchen nur ein paar Datteln drin.
Meine Müslibrötchen versorgen deinen Körper gut durch den Vormittag, denn sie sind mit 100% Dinkelmehl, Haferflocken, Haselnüssen, Amaranth Poops, Datteln, Milch, Sauerteig Marvin, etwas Hefe und Wasser zubereitet. Ich würde sagen – manchmal ist weniger mehr!
Der Teig reicht für einen Müslikranz und ein Blech Müslibrötchen oder zwei Blechle Müslibrötchen. Ich friere diese Brötchen auch gern ein, so hab ich immer ein Müslibrötchen, wenn der kleine Hunger kommt.
Porridge:
Die Zutaten unter ständigen Rühren erhitzen, bei Bedarf etwas Milch beifügen. Abkühlen lassen.
Hauptteig:
Alle Zutaten mit der Hand kneten bis der Teig sich gut vom Schüsselrand löst – abgedeckt bei Raumtemperatur 30 Minuten ruhen lassen.
Salz in Wasser auflösen und in den Teig einarbeiten, bis der Teig sich gut vom Rand löst. Teig in eine Ölwanne legen und dehnen + falten und 30 Minuten gehen lassen.
Teig dehnen + falten und weitere 30 Minuten abgedeckt bei Raumtemperatur reifen lassen.
Den Teig dehnen + falten und in den Kühlschrank für 12 bis 24 Stunden parken.
Am nächsten Tag:
Backofen auf 235°C vorheizen.
Schälchen mit Saaten, Körnern, Haferflocken, Nüssen und Amaranth Poops vorbereiten sowie ein Teller mit Wasser.
Arbeitsfläche leicht bemehlen, aus der Masse Teiglinge von ca. 70 bis 100g abstechen, rund schleifen, den Teigling an dem Schluss mit den Finger fassen und ins Wasser tauchen, dann in das Topping – und auf ein Backblech mit Backpapier legen, abgedeckt 30 bis 45 Minuten entspannen lassen.
Müslibrötchen bei 235°C auf die mittlere Schiene in den Ofen schieben, sofort schwaden und die Brötchen 16 bis 17 Minuten kräftig ausbacken, bis sie herrlich gold-braun sind.
Beitrag vom 6. Januar 2021